Die italienische Journalistin und Schriftstellerin Oriana Fallaci ist tot. Die 76-Jährige starb in der Nacht zum Freitag in ihrer Geburtsstadt Florenz, berichtete das staatliche italienische Fernsehen RAI.
Oriana Fallaci, die zuletzt zumeist in New York lebte, war in den vergangenen Jahren vor allem durch massive Kritik am radikalen Islamismus hervorgetreten. Sie litt seit längerer Zeit an Krebs.
Fallaci wurde zunächst durch spektakuläre Kriegsreportagen und Interviews bekannt, etwa durch ihre Berichte vom Vietnamkrieg, aus dem Libanon und vom Golfkrieg (1991).
1972 führte sie ein Gespräch mit dem äthiopischen Kaiser Haile Selassie. Ihre Reportagen erschienen in den grossen Blättern der Welt wie der Londoner «Times», in «Life» und «New York Times».
Zu einem weltweiten Bestseller wurde ihr Buch «Ein Mann» (1979), das von Gewalt, Diktatur und Folter handelte. 1975, auf der Höhe der Abtreibungsdebatte, veröffentlichte sie ihr Buch «Brief an ein nie geborenes Kind».
In den vergangenen Jahren schrieb Fallaci fast ausschliesslich über den radikalen Islam, den Terrorismus und die ihrer Meinung nach zu weiche Reaktion des Westens. «Die Wut und der Stolz» (2001) und «Die Kraft der Vernunft» (2004) hiessen die Titel, die von vielen Kritikern als «Verbalattacken» empfunden wurden.