Berühmt wurde er durch ein Foto, auf dem Soldaten im Zweiten Weltkrieg die US-Flagge auf der Pazifikinsel Iwo Jima hissen. Nun ist Joe Rosenthal im Alter von 94 Jahren gestorben.
Einer der bekanntesten amerikanischen Kriegsfotografen ist tot. Joe Rosenthal starb mit 94 Jahren in einem Altersheim nahe San Francisco. Das berichtete die Zeitung «San Francisco Chronicle».
Für sein berühmtestes Foto, das sechs US-Soldaten im Februar 1945 beim Hissen ihrer Flagge auf der umkämpften Pazifikinsel Iwo Jima zeigt, erhielt Rosenthal den Pulitzer-Preis.
Bei der wochenlangen Schlacht um die strategisch wichtige Insel fielen fast 7000 US-Soldaten und mehr als 20.000 Japaner.
Vorbild für Kriegsdenkmal
Das Foto von Rosenthal, der für die Nachrichtenagentur AP aus dem Krieg berichtete, wurde von Zeitungen in aller Welt abgedruckt. Es erschien auch als Poster und Briefmarke, überdies war es in einem Film mit John Wayne zu sehen. Die US-Regierung nahm die Aufnahme als Vorbild für das Denkmal für die Marines auf dem Nationalfriedhof in Arlington.
Vorwürfe, er habe die Aufnahme manipuliert, wies Rosenthal stets zurück. Es handelte sich um die zweite US-Flagge, die auf der Insel gehisst wurde.
Vier Tage vorher hatten amerikanische Marineinfanteristen eine Fahne auf dem Suribachi-Berg auf Iwo Jima und damit erstmals auf japanischem Territorium aufgezogen. Diese Flagge war der Militärführung jedoch zu klein, so dass eine zweite gehisst werden musste.
Bescheidenes Honorar
Reich wurde Rosenthal mit seinem Foto allerdings nicht – er erhielt dafür lediglich 10.000 Dollar. «Von Zeit zu Zeit will mich jemand ärgern und sagt mir, ich hätte reich werden können», sagte er einmal. «Aber ich lebe – im Gegensatz zu vielen Menschen, die damals dort waren.»