Kenneth Lay soll einem Herzversagen erlegen sein
Der frühere Chef des in einem milliardenschweren Betrugsskandal untergegangenen Unternehmens Enron, Kenneth Lay, ist tot. Der 64-Jährige war Ende Mai wegen Betrugs und Verschwörung schuldig gesprochen worden. Er hatte stets seine Unschuld beteuert. Das Strafmass sollte am 11. September verkündet werden. Ihm drohte eine lebenslange Haftstrafe.
Der Gründer des einst weltgrössten Energiehändlers starb nach Angaben seiner Familie am Mittwoch in seinem Ferienhaus in Aspen (Colorado). Es würden keine weiteren Einzelheiten veröffentlicht, hiess es in einer Stellungnahme.
Urteilsverkündung für 11. September angesetzt
Lay war nach Informationen des Senders CNN am Dienstagabend mit Herzproblemen ins Spital gebracht worden. Nach Angaben der Ärzte habe sein Herz am frühen Morgen versagt. Der 64-Jährige war Ende Mai in Houston wegen Betrugs und Verschwörung schuldig gesprochen worden. Er hatte stets seine Unschuld beteuert. Das Strafmass sollte am 11. September verkündet werden. Ihm drohte eine lebenslange Haftstrafe. Der Enron-Prozess war eines der bedeutendsten Wirtschaftsverfahren in der amerikanischen Geschichte.
Grösste Pleite in der Geschichte der USA
Nach dem Bankrott von Enron im Dezember 2001 verloren mehr als 4000 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze. Milliarden von Dollar in den Pensionskassen der Mitarbeiter gingen verloren. Anleger mussten mit ansehen, wie ihre Enron-Aktien von einstmals fast 90 Dollar bis auf wenige Cent abstürzten. Die Wall Street war schockiert. Wegen der massiven Auswirkungen auf Angestellte und Anleger war der Fall Enron auch über die Grenzen der USA hinaus zum Inbegriff von Wirtschaftskriminalität und unternehmerischer Arroganz geworden. Lay und sein Nachfolger im Chefsessel, Jeffrey Skilling, waren schuldig gesprochen worden, weil sie Angestellte und Investoren nach Überzeugung der Jury über die Finanzlage im Dunkeln liessen.