Die Boxsport-Welt trauert um einen ihrer grössten Fighter: Der frühere Schwergewichts-Champion Floyd Patterson starb in New York. Der schon zu Lebzeiten legendäre Faustkämpfer wurde 71 Jahre alt.
Patterson war der jüngste Schwergewichts-Boxweltmeister aller Zeiten, der erste Olympiasieger, der es zu einem WM-Gürtel bei den Profis brachte, und er durchbrach als erster Kämpfer das alte Gesetz: They never come back. 40 seiner 55 Siegkämpfe beendete er vorzeitig, achtmal wurde er bezwungen.
Patterson wuchs im New Yorker Problemviertel Yonkers auf und geriet als Jugendlicher mit dem Gesetz in Konflikt. In einer Besserungsanstalt begann er mit dem Boxen und gewann als 17- Jähriger 1952 in Helsinki Olympiagold im Mittelgewicht. Entdeckt und gefördert hatte ihn der legendäre Trainer Cus D’Amato, der 30 Jahre später auch Mike Tyson aus dem Ghetto an die Weltspitze führte.
Patterson war 1953 Profi und durch einen K.o.-Sieg am 30. November 1956 über Archie Moore erstmals Weltmeister geworden. Mit 21 Jahren und zehn Monaten war er der jüngste Schwergewichtschamp aller Zeiten; bis 1986 der 20 Jahre alte Tyson folgte. Im Juni 1959 verlor Patterson den Titel nach sieben Niederschlägen in der dritten Runde an den Schweden Ingemar Johansson, holte sich den Gürtel aber als erster Boxer genau ein Jahr später durch einen K.o. in der fünften Runde gegen den Skandinavier zurück.
Patterson verlor den WM-Titel wieder im September 1962 gegen Sonny Liston. Weitere Titelkämpfe gegen Liston, Muhammad Ali und Jimmy Ellis blieben erfolglos. Er beendete seine Karriere mit 37 Jahren nach einer K.o.-Niederlage gegen Ali am 20. September 1972.