Er baute die Glühlampenfabrik seines Vaters zum Elektronik-Konzern um und ist damit der eigentliche Begründer des CE-Weltunternehmens geworden, das heute 160.000 Mitarbeiter beschäftigt: Im Alter von 100 Jahren ist Frits Philips am Montag an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Diese hatte sich der der fast erblindete Elektronikpatriarch nach einem Sturz in der vergangenen Woche zugezogen.
1930, im Alter von 25 Jahren, trat Frits Philips in die Fabrik seines Vaters ein. Bis 1971, also gute vier Jahrzehnte, war er aktiv im Unternehmen tätig und leitete den Gesamtkonzern von 1961 bis 1971. Früh prägte er den Wandel der Glühlampenfabrik zu einer Firma, die viele Elektrogeräte produzierte. Zu seinen herausragenden technischen Leistungen gehört beispielsweise die Einführung der Audio-Kassette im Jahre 1961. Außerdem sorgte der Unternehmer dafür, dass sich die Firma früh bei der Produktion von integrierten Schaltkreisen engagierte. Heute gilt Philips als Marktführer z.B. bei den RFID-Chips.
Als herausragende Lebensleistung gilt jedoch der Entschluss von Frits Philips, in den Niederlanden bei der Fabrik zu bleiben, als das Land unter deutsche Besatzung geriet. Nach einem Streik der Belegschaft saß Philips fünf Monate in deutscher Haft und entging nur knapp einem Transport in ein Konzentrationslager, in dem die Nationalsozialisten prominente Geiseln für lukrative Tauschgeschäfte sammelten. Für den Schutz von mehreren hundert Mitarbeitern jüdischer Herkunft wurde Philips in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem geehrt.