Der österreichische Schriftsteller Wolfgang Bauer, einer der wichtigsten Dramatiker des Landes, ist am Freitag im Alter von 64 Jahren in Graz gestorben. Dies betätigten Freunde der Familie gegenüber der Nachrichtenagentur apa.
Die Todesursache wurde nicht mitgeteilt. Der Autor hatte sich nie entscheidend von einer Serie von Herzoperationen in den vergangenen Jahren erholt.
Wolfgang Bauer zählt zu den wichtigsten österreichischen Dramatikern der Nachkriegszeit. Mit "Magic Afternoon", "Change", "Gespenster" und anderen Stücken hat er das realistische Theater der sechziger und siebziger Jahre wesentlich mitgeprägt.
Anarcho-Dichter, surrealer Esoteriker, Nestroy der Beat-Generation – das waren Einordnungen, die Bauer charakterisieren sollten. Nach wenigen erfolgreichen Jahren an internationalen Theatern aber wurde es still um den früheren "Realismus-Schocker".
Bauer irritierte Publikum und Kritik zunehmend mit surrealen Stücken wie "Die Menschenfabrik" oder "Cafe Tamagotchi". Immer wieder inszenierte Bauer auch selbst. Im Oktober 2004 wurde sein Stück "Foyer", ein Auftragswerk des "steirischen herbstes", in Graz uraufgeführt.
Das Werk Wolfgang Bauers wurde in mehr 24 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern aufgeführt. Es umfasst neben Dramen und Gedichten auch den Roman "Fieberkopf", Kurzprosa, Essays, Kritiken, Filme und Fernsehstücke.